Die Ursprünge der Hunderasse Landseer sind nach wie vor höchst umstritten; für die einen stammt sie aus Skandinavien, für die anderen aus Kanada. Aufgrund seines Fells kommt er auf jeden Fall aus dem Norden. Wie auf den Fotos zu sehen ist, sieht der Landseer dem Neufundländer sehr ähnlich, mit Ausnahme des Fells, das beim Neufundländer ganz schwarz ist, während es beim Landseer weiß und schwarz gefleckt ist.
Es wird jedoch angenommen, dass der Landseer und der Neufundländer sowie der Pyrenäenberghund gemeinsame Vorfahren haben.
Zunächst dachte man, der Landseer sei eine Unterart des Neufundländers, dann stellte man fest, dass es genetisch unmöglich ist, dass ein Landseer ganz schwarz ist. Als er im Gefolge der britischen Seefahrer nach England kam, erregte dieser imposante, wasserliebende Hund sofort großes Interesse, vor allem beim Adel und der oberen Mittelschicht.
Sein Name leitet sich vom Namen des Londoner Malers Sir Landseer ab, der ihn mehrfach in den für die Rasse typischen Schwarz-Weiß-Tönen porträtierte. Der Landseer ist in Norwegen, Schweden, Skandinavien, Deutschland und der Schweiz bekannt, anderswo ist er praktisch unbekannt.
Die Selektion des heutigen Landseers wurde von den Deutschen nach dem Ersten Weltkrieg aus den wenigen verbliebenen Exemplaren in Deutschland und der Schweiz begonnen, als die Rasse kurz vor dem Aussterben stand und vom Neufundländer verdrängt wurde, mit dem sie noch immer oft verwechselt wird. Heute sind Deutschland und die Schweiz die einzigen Länder, die den Landseer züchten.
Charakter der Hunderasse Landseer
Der Landseer ist „ein treuer Begleiter“. Er liebt die Gesellschaft und versteht es, seine Zuneigung der ganzen Familie, ob groß oder klein, zu zeigen. Er ist wasserliebend, treu, zahm, ernst und intelligent. Vom Charakter her ist er eher zurückhaltend und streng, aber er ist keineswegs aggressiv und bellt nie, obwohl er ein ausgezeichneter Wachhund ist. Er liebt Bewegung, aber auch den Müßiggang. Er hat keine Probleme mit anderen Tieren, die er im Haus antrifft, seien es Hunde, Katzen oder andere.
Er kann auch in einer Wohnung leben, solange er etwas Platz für sich hat, aber angesichts seiner Größe ist ein Garten, in dem er mehrere Stunden im Freien verbringen kann, ideal. In der Wohnung ist er ein sehr sauberes Tier, stinkt nicht und sabbert nur wenig. Er hat einen ruhigen Charakter und wird nicht leicht wütend. Er ist anhänglich, wenngleich er nicht zu großen Zuneigungsausbrüchen oder Lebhaftigkeit neigt. Er liebt es, mit Kindern zusammen zu sein, mit denen er sehr viel Geduld hat.
Er liebt das Wasser, auch das kalte, und die Natur; er schwimmt gern und geht gern im Wald spazieren und fühlt sich besonders in kalten Klimazonen wohl. Er neigt zum Dösen, daher ist es gut, ihn anzuspornen, wenn man einen dynamischen Hund haben möchte. Zu Hause ist er so ruhig, dass man manchmal vergisst, dass er da ist.
Die Ausbildung eines Landseers ist recht einfach, da er ein ruhiger und gelassener Hund ist, der keine Anzeichen von Aggression zeigt. Einmal erzogen, neigt er dazu, seinem Besitzer ohne zu zögern zu gehorchen.
Erscheinungsbild der Hunderasse Landseer
Der Landseer ist ein großer Hund mit einer imposanten Größe. Der Rüde erreicht eine Widerristhöhe von 72 bis 80 Zentimetern und wiegt 60 bis 75 Kilogramm. Die Hündin ist etwas kleiner: zwischen 67 und 72 Zentimeter bei einem Gewicht von 50 bis 55 Kilogramm. Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern besteht in der Muskelkraft der Gliedmaßen, die bei den Männchen sehr muskulös und bei den Weibchen länger sind.
Er ist keineswegs plump, im Gegenteil, er zeigt harmonische Kurven und wohlproportionierte Maße. Er ist ein robuster Hund, widerstandsfähig und in der Lage, sich dank seines sehr dichten und wasserabweisenden Fells vor den härtesten Witterungsbedingungen zu schützen.
Körperlich ist er mit dem Neufundländer identisch, mit Ausnahme des Fells, das beim Landseer weiß und schwarz gefleckt ist, während es beim Neufundländer ganz schwarz ist. Die Gliedmaßen des Landseers sind länger und temperamentvoller, der Neufundländer ist raumgreifender und verspielter. Im Gegensatz zum Landseer ist der Neufundländer kein Wachhund.
Sein Schädel ist breit und massiv und mit einer dicken Schicht aus kurzem, feinem Haar bedeckt. Seine Wand ist gut proportioniert und endet in einer schwarz gefärbten Trüffel. Die Augen sind mittelgroß, mandelförmig und von dunkler Farbe. Die Ohren haben eine dreieckige Form mit einer abgerundeten unteren Spitze. Der Schwanz ist mit einem ziemlich dichten Fell bedeckt. Normalerweise wird sie tief getragen, aber wenn der Hund in Bewegung oder in Erregung ist, wird sie lang getragen, in einer Linie mit dem Sprunggelenk und leicht nach oben zeigend.
Das Fell ist lang und dick, und es hat auch eine dicke Unterwolle, die den Hund bei kalten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt vor Kälte schützt. Die typische Farbe des Landseers ist überwiegend weiß mit schwarzen Flecken entlang des Rumpfes. Normalerweise sind der Hals, die Brust, die Beine, der Bauch und die Rute weiß, während der Kopf schwarz ist mit einer weißen Mittellinie, die sich entlang der Schnauze fortsetzt, die ebenfalls weiß ist.
Gesundheit und Pflege der Hunderasse Landseer
Der Landseer ist ein Hund, der sich einer guten Gesundheit erfreut und dessen durchschnittliche Lebenserwartung bei etwa 12 Jahren liegt. Er ist robust und neigt nicht zu rassetypischen Erbkrankheiten, ist aber als großes Tier nicht vor bestimmten Krankheiten wie Hüftdysplasie, Herzkrankheiten und Magendrehung gefeit. Das Fell muss wöchentlich gebürstet werden; es muss vor Hitze geschützt werden, während Kälte kein Problem darstellt. Seine Ernährung muss ausgewogen sein und er muss sich bewegen, da er sonst schnell an Gewicht zunehmen kann.